Ehering verloren

Ehering verloren – welch Horror für jedes verheirate Ehepaar!

Aber genau das ist zwei frisch verheirateten Ehemännern an einem kalten Winterabend im verschneiten München passiert!

Kaum war ich aus dem Büro zu Hause angekommen, klingelte mein Telefon. Am anderen Ende ein verzweifelter Ehemann: „Auto von Schnee befreit … Hände ausgeschüttelt … Ehering verloren.“ Das war die knappe Nachricht des jungen Mannes, mit der gleichzeitigen Frage, ob ich ihm nicht helfen kann.

Schnell hatten wir die wichtigsten Fragen zum verlorenen Ehering geklärt:

• Wie groß ist die abzusuchende Fläche? Antwort: ca. 30 qm.
• Gibt es viel weiteres Metall auf der Fläche? Antwort: Nein gibt es nicht.

Beide Antworten versprachen eine erfolgreiche Suche für den Metalldetektor. Also schnell Sachen gepackt und ab zum Parkplatz Klinikum Großhadern nach München, so dachte ich zumindest.

Denn plötzlich klingelte mein Handy ein zweites Mal. Erneut ein frischvermählter Mann am Apparat: „Müll rausgebracht … Handschuhe ausgezogen … Ehering verloren.“ Auch diese Aufgabe schien lösbar zu sein. Also zuerst nach Großhadern und danach direkt nach Solln.

Über die verschneite Autobahn ging es von Wolfratshausen direkt zu besagten Parkplatz, wo das Ehepaar bereits auf mich wartete. Mittlerweile lag der Schnee bereits ca. 30 cm hoch, was die Suche nach Sicht natürlich unmöglich machte.

Also schnell meinen Metalldetektor und die Taschenlampe ausgepackt und mein Vorgehen besprochen. Beim Abgehen der ersten Bahn ein erstes Signal. Doch schade, es ist nur ein Kronkorken.

Also noch zwei weitere Bahnen abgehen und bei der letzten Bahn erneut ein sehr gutes Signal. Schnell mit dem Pinpointer die Stelle im tiefen Schnee sondiert – ein kurzer Griff hinein und was habe ich in der Hand … den goldenen Ehering! Zwei strahlende Gesichter schauen mich an und auch ich habe wieder mal Glücksgefühle, schön.

Nach einem kurzen und freundlichen Gespräch geht es zum nächsten Suchauftrag nach Solln. Dort wartete bereits der junge Mann auf mich und schilderte mir nochmals kurz den Ablauf, wie sein Ring verloren gegangen war.

Wie schon so oft gehört, war sein Ehering eigentlich zu groß für seinen Ringfinger gewesen. Der Effekt wurde durch die Kälte noch verstärkt. Beim Handschuh abschütteln, um die Haustüre aufzuschließen, war es dann schnell passiert.  Sein Ring war weg!

Schnell mit der Suchspule über den Schnee sondiert. Nach nicht einmal zwei Minuten habe ich bereits den Platinring in der Hand. Schon das dritte freudige Strahlen lächelt mich innerhalb einer Stunde an.

Welch ein erfolgreicher Abend für mich als Auftragssucher. Mit sehr positiven Emotionen machte ich mich glücklich auf den Heimweg zu meiner Familie.